Evangelische Kirchengemeinden Baesweiler und Setterich-Siersdorf schließen sich zum Jahreswechsel zusammen

Alle evangelischen Haushalte erhalten Begrüßungspost – Festlicher Gottesdienst am Sonntag, 27. Januar, in der Friedenskirche Baesweiler

Die beiden evangelischen Kirchengemeinden Baesweiler und Setterich-Siersdorf schließen sich zum 1. Januar 2019 zusammen und bilden die neue „Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf“. Pfarrer Jochen Gürtler und Pfarrer Ulrich Schuster berichteten am Mittwoch in einem Pressegespräch über die Pläne und Ideen für die neue Gemeinde. Alle evangelischen Haushalte erhalten um den Jahreswechsel außerdem eine Info-Post, welche über bevorstehende Veränderungen informiert und alle Menschen in die neue Gemeinde einlädt.

Gemeindefusionen im Nordkreis nun abgeschlossen

Die Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler zählt aktuell etwa 2700 Gemeindeglieder, die Kirchengemeinde Setterich-Siersdorf rund 1800. Früher gehörten die Gemeinden bereits einmal zusammen: Aufgrund des hohen Zuzugs protestantischer Bergleute und Kriegsflüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs sie dann so stark, dass Setterich-Siersdorf 1964 selbständig wurde.

„Nach der Christusgemeinde Alsdorf-Würselen-Hoengen-Broichweiden und der Lydia-Gemeinde Herzogenrath wird die Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf nun die dritte fusionierte Gemeinde im Aachener Nordkreis“, erklärte Pfarrer Jochen Gürtler. „Die drei neuen, größeren Gemeinden sind strukturell damit stabiler aufgestellt als die ursprünglichen sieben Gemeinden.“ Ihre Neugründung feiert die Evangelische Kirchengemeinde Baesweiler-Setterich-Siersdorf offiziell mit einem Gottesdienst am Sonntag, 27. Januar, um 10 Uhr in der Friedenskirche in Baesweiler.

Erlöserkirche und Gnadenkirche müssen schweren Herzens aufgegeben werden

Dort wird bald auch der Schwerpunkt der neuen Kirchengemeinde liegen. Denn die in der Blütezeit des Bergbaus errichteten Kirchen der Gemeinde Setterich-Siersdorf - die Gnadenkirche in Setterich (Eröffnung 1958) und die Erlöserkirche in Siersdorf (Eröffnung 1962) – bieten heutzutage Kapazitäten, die nicht mehr genutzt werden und verursachen gleichzeitig hohe Kosten, welche die Gemeinde mit gesunkener Mitgliederzahl nicht mehr tragen kann.

Schon seit mehreren Jahren zeichnete sich ab, dass die Finanzlage knapp wurde und der heute überdimensionierte Gebäudebestand so nicht weiter betrieben werden konnte. „Nach Anhörung der Gemeindeglieder in einer Gemeindeversammlung Anfang November, in der auch keine Lösungsmöglichkeiten erkennbar waren, musste sich das Presbyterium jetzt schweren Herzens dazu entschließen, die Erlöserkirche und die Gnadenkirche aufzugeben“, sagte Pfarrer Ulrich Schuster. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel versucht, um die Gebäude halten zu können oder anders so zu nutzen, dass dort auch weiterhin Gemeindearbeit möglich gewesen wäre. Weil dies aber nicht so gelang wie wir es geplant und erhofft hatten, haben wir nun ein neues Gemeindekonzept entwickelt. Dieses siedelt den Gemeindeschwerpunkt für alle Gemeindeteile an der Friedenskirche in Baesweiler an.“

Taxidienst steht für Settericher und Siersdorfer bereit

Für die evangelischen Gemeindeglieder heißt das konkret: Das Gemeindebüro in der Gnadenkirche in Setterich zieht in das Gemeindezentrum an der Friedenskirche in Baesweiler, Otto-Hahn-Straße 1. Für die Gemeinde bedeutet dies längere und verlässliche Öffnungszeiten an einem Ort. Die Erlöserkirche in Siersdorf soll voraussichtlich Ende März 2019 entwidmet werden, die Gnadenkirche in Setterich Ende Juni 2019. Die Gruppen und Aktivitäten der Gemeinde werden in die Friedenskirche Baesweiler verlegt. Ab Juli 2019 finden alle Gottesdienste in der Friedenskirche in Baesweiler statt. Für Settericher und Siersdorfer wird ein fester Fahrdienst eingerichtet, für andere Ortsteile gibt es diesen auf Nachfrage. Ein Bevollmächtigtenausschuss leitet die neue Gemeinde bis zur nächsten Presbyteriumswahl im Jahr 2020. Das Leitungsgremium setzt sich aus Presbytern beider ehemaliger Gemeinden zusammen und wird die Entscheidungen darüber treffen, wie die Gebäude weiter genutzt werden. Das Evangelische Familienzentrum Setterich „Engelhaus“ ist von den Veränderungen nicht betroffen und setzt seine exzellente Arbeit mit Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren weiter fort.

Zusammen etwas Neues gestalten

Im Oktober hatten sich viele Interessierte aus Baesweiler und Setterich-Siersdorf zu einer „Zukunftswerkstatt“ getroffen, um neue Ideen und Projekte für die neue Gemeinde zu entwickeln. Die Ergebnisse reichten von moderner Öffentlichkeitsarbeit über Gottesdienste in besonderer Form, neue Impulse für die Kinderkirche und einem Interkulturellen Fest im Familienzentrum bis zu einem „Tag der offenen Tür“ zum Kennenlernen der Gemeinde. Nun entwickeln Arbeitsgruppen die Vorhaben weiter. „An diesem Tag wurde die Vielfalt unserer Gemeindeglieder sichtbar und der Elan, mit dem alle die Veränderungen angehen wollen“, sagte Pfarrer Schuster. „Wir wollen zusammen in Baesweiler etwas Größeres aufbauen und gemeinsam die neuen Gemeindestrukturen gestalten.“

(Text: Ev. Kirchenkreis Aachen)